
Das Angebot, kurzfristig als Vertretungs-Jurorin nach Seoul zu fliegen, kam mehr als überraschend.
Noch eine Woche vor meiner Abreise habe ich nicht mal geahnt, dass ich in naher Zukunft nach Korea reisen würde! Und so blieb nicht viel Zeit fürs planen und vorbereiten (aber immerhin genug, um nervös zu werden und sich verrückt zu machen ; ))
Obwohl ich 4 Monate in Seoul gelebt hatte, erschien mir (von meinem beschaulichen Münster aus betrachtet) Korea doch wieder sehr abenteuerlich. Und soo ein langer Flug!
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The offer to go to Seoul for a few days as a substitute judge for a painting contest for children was a total surprise. I had less than a week to prepare and even though I used to live in Seoul for 4 months I was pretty nervous.

Münster Airport
Nach der Landung allerdings war ein Großteil der Nervosität verschwunden und ich merkte, dass ich mich in Korea doch immernoch ein wenig Zuhause fühle.
Die ersten Tage wohnte ich in der Nähe der Uni, an der ich auch studiert habe und so war ich auch sofort in vertrauter Umgebung, auch wenn sich viel verändert hat.
Seoul ist eine schnelllebige Stadt und so musste ich immer wieder feststellen, dass viele Lokale, Läden und Cafes inzwischen verschwunden oder umgezogen waren. Dafür gab es aber natürlich viel Neues zu entdecken.
Am Abend meiner Ankunft hatte die Uni ihr alljähliches Sommerfest, das vor 3 Jahren leider wegen dem Selbstmord von Ex-Präsident Roh Moo Hyun ausgefallen war. Hunderte Studentinnen und deren Freunde feierten, verkauften an Ständen koreanisches Essen, picknickten, lauschten dem Konzert auf der Freilichtbühne und tranken.
But after my arrival it didn’t take long until I kind of felt at home again in Seoul.
I spent the first days in the familiar area around my old university, but many things have changed in the last 3 years. Seoul is a fast-paced city and many of the shops and restaurants I used to visit regularily were gone or moved to another place. But in return there were many new things to discover.
On the night of my arrival there was a big summer party at the University and in Korea this means lots of food, picknick, music and also Soju and beer.

Die Koreaner sind ein trinkfreudiges Volk und Soju und Bier (Maekju) gehören zu so einem Abend einfach dazu.

Die Uni liegt am Fuße des Bukhansan, dem Berg im Norden der Stadt und einem beliebten Wandergebiet. Koreaner gehen gerne wandern.
Am zweiten Morgen beschloss ich, mir ein wenig Essen einzupacken und zum Frühstücken in die Berge zu gehen. Nur bis zur ersten Bank, aber immerhin. Frühstück in der Natur zusammen mit Streifenhörnchen ist doch schöner als allein im Zimmer.
Es war allerdings Wochenende und so kamen pro Minute ca. 20 bunt gekleidete, wanderfreudige Koreaner vorbei. Eine Ajumma setzte sich zu mir und obwohl mein Koreanisch sich auf eine Handvoll Wörter beschränkt (die fast alle etwas mit Essen zu tun haben) und ihr Englisch nicht besser war, führten wir so etwas wie eine Smalltalk – Unterhaltung.
Eine zweite Ajumma gesellte sich zu uns und nahm ohne Vorwarnung meinen geflochtenen Zopf genau in Augenschein, befühlte ihn und strich mir dann mütterlich über die Haare.“Biutiful!“ So etwas ist mit bisher nur in Korea passiert! : )
One morning I decided to take my breakfast and go hiking on the foot of the Bukansan, the northern mountains in Seoul and very close to the university. I didn’t go far, only until the first bench, but it still was a much nicer place to eat than in a room by oneself. There were even some chipmunks keeping me company.
And since it was sunday and koreans love hiking, there were soon about 20 people per minute, all in colorful hiking gear, passing by.


Hyehwa Station/ Daehangno
Die Abende hatte ich frei und konnte mich mit einer Freundin an der Hyehwa Station zum Abendessen treffen. Wir aßen Schweinefleisch in scharfer Sauce (leider kein Foto), gingen ein wenig shoppen und als Nachtisch gab es Käsekuchen mit komischem Gesicht (Kim Jong Il?) Ein schöner Abend.
In the evening I met with a friend and we had a nice time eating spicy food, funny faced cheesecake and going shopping.

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